Militärmusikfestival mit US-Airforce-Band in Thüringer Kirchen

13.11.2014, Eröffnung im Innenministerium
14.11.2014, US-Airforce-Band, Sankt Bonifatius Kirche Apolda
15.11.2014, US-Airforce-Band, Lutherkirche Tambach-Dietharz
16.11.2014, 10.30 Uhr, Gottesdienst, kath. Herz-Jesu-Kirche Weimar
16.11.2014, 17 Uhr, US-Airforce-Band, Ev. Kirche Ilmenau-Unterpörlitz
22.11.2014, WMK Erfurt, Wisentahalle Schleiz
23.11.2014, Abschlusskonzert Schlosskapelle Saalfeld
Organisiert wurde das "Kriegsmusik-Festival" von Christian Maron.

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Thüringer Kriegsmusik-Festival 2014
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Die "Diakonie Mitteldeutschland" nimmt gerne Geld vom Militär...

Die Diakonie Mitteldeutschland bekommt die Hälfte der Eintrittsgelder aus dem Militärmusikkonzert für die Aktion "Thüringen hilft". Die Gegenleistung: Das Militär bekommt den Segen der Mitteldeutschen Kirche. Und darf ab und zu einen Militärgottesdienst in einer miteldeutschen Kirche feiern. Ist das nicht fast wie Bestechung?

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Die Mitteldeutsche Kirche nimmt gerne das Geld vom Militär.
2014-11-26 Diakonie Mitteldeutschland ni
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Thüringer Allgemeine 13.10.2014 Drei Konzerte für "Thüringen hilft"

Foto: Oberstleutnant Roland Kahle, 1962 in Hof/Saale geboren, ist seit 2007 Chef und musikalischer Leiter des Wehrbereichs-musikkorps III in Erfurt.

Text: 
Vor drei Jahren schien das Ende des Erfurter Wehrbereichsmusikkorps III besiegelt, nun stehen in diesem Jahr erstmals drei Konzerte für unsere Spendenaktion "Thüringen hilft" im Kalender. Der Erfurter Wehrbereichsmusikkorps spielt in Mühlhausen, Bleicherode und Erfurt aber auch zünftige Märsche. Oberstleutnant Roland Kahle sprach mit Ingo Glase.


Wie kam es zu diesem plötzlichen Umschwung?

Bei der Umsetzung der neuen Strukturpläne hat sich gezeigt, dass die protokollarischen Aufgaben der Militärmusik ohne das Musikkorps aus Erfurt nicht zu schaffen sind und ein Musikkorps die Bundeswehr allein in Mitteldeutschland repräsentieren muss.

Wie sieht jetzt die Zukunft des Ensembles aus?

Wir werden bis zum 31. März 2015 Punkt 24 Uhr als Wehrbereichsmusikkorps III in Heeresuniform existieren, dann aufgelöst und am 1. April um 0 Uhr als Luftwaffenmusikkorps umgekleidet. Wir werden hier in Erfurt stationiert sein und die blaue Uniform durch Mitteldeutschland tragen - als eine der ganz wenigen Luftwaffeneinheiten, die es hier überhaupt gibt. Das ist eigentlich eine sehr stark vom Heer dominierte Region.

Ändert sich nur der Name oder auch das Programm?

Um authentisch zu sein, werden wir das Programm etwas anpassen. Ich werde natürlich versuchen, den einen oder anderen Luftwaffenmarsch mit einfließen zu lassen.

Gibt es Unterschiede zwischen der Luftwaffen- und der Heeresmusik? Ist die Luftwaffenmusik vielleicht ein bisschen verspielter?

Tatsächlich, die Luftwaffenmärsche sind sehr beschwingt, sehr flott. Die Bodenhaftung, die beim Heer notwendigerweise wesentlich stärker ist, als bei der Luftwaffe, fehlt. Die entsprechende Lockerheit drückt sich durchaus auch in der Musik aus.

Verändert sich damit auch Ihr Auftrittsgebiet?

Eher nicht. Wir sind für Mitteldeutschland zuständig. Wenn wir jetzt zu Luftwaffenstandorten in den Westen oder an die Nordsee fahren würden, wäre das nicht sehr zweckmäßig - und auch eine Kostenfrage.

Nur weil Sie bald Luftwaffenmusikkorps sind, spielen Sie nicht vorrangig für die Luftwaffe?

Nein. Die Bundeswehr besteht aus Heer, Luftwaffe und Marine, also hat die Militärmusik auch Heeres-, Luftwaffen- und Marinemusikkorps.

Sie sehen sich als Botschafter in Uniform. Wo waren Sie dieses Jahr überall unterwegs?

Wir waren im Januar dieses Jahr bei einer ganz besonderen Veranstaltung, bei der 50. Internationalen Militärmusikschau der Nationen in Bremen. Das ist eine der größten Veranstaltungen dieser Art Europa mit knapp 20 000 Zuschauern in mehreren Veranstaltungen, auch mit internationaler Beteiligung.

Dann hatten wir als Besonderheit in diesem Jahr einen Auftritt in der Frauenkirche inDresden. Das Konzert war nicht ganz unumstritten, weil die Frauenkirche als Symbol des Friedens von dem einen oder anderen so verstanden wird, dass das Militär einen weiten Bogen darum machen sollte. Aber wir verstehen uns ganz genauso als Staatsbürger in Uniform, die für friedenserhaltende Maßnahmen eigentlich ihre Hauptaufgabe haben.
Was war das für ein Auftritt?

Ein musikalischer Gottesdienst in der Frauenkirche. Der Veranstalter war die Frauenkirche selber, in Verbindung mit dem Bundeswehr-Landeskommando Sachsen.

Der Kommandeur hatte mit dem Pfarrer Kontakt aufgenommen und wollte im Rahmen der Fluthilfe ein Dankeschön setzen, zum einen an die Bevölkerung und zum anderen auch an die Helfer. Das im Rahmen eines Gottesdienstes zu machen, statt pompös aufzumarschieren, halte ich für eine sehr angemessene Idee.

Gab es auch innerhalb Ihres Ensembles Diskussionen, ob das so eine gute Idee ist, die Bundeswehr in der Frauenkirche auftreten zu lassen?
Für uns ist das eigentlich selbstverständlich. Wir treten sehr häufig in Kirchen auf, die einen ganz besonderen Rahmen für unsere Konzerte bieten.

Auf welche Stücke dürfen sich die Gäste unserer Benefizkonzerte in diesem Jahr freuen?

Als besonderen Höhepunkt haben wir wieder eine Solistin dabei, diesmal eine Geigensolistin. Die Kombination mit einem Blasorchester ist außergewöhnlich, eigentlich nur ganz selten zu hören.

Es ist nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern auch eine Augenweide, die Geigerin Kim Leonores spielen zu sehen.

Sie wird zwei Dinge interpretieren. Zum einen etwas relativ Ernsthaftes, denn wir haben ja ein Jubiläumsgedenkjahr: 100 Jahre Erster Weltkrieg, 75 Jahre Zweiter Weltkrieg sowie 25 Jahre Wende. Und sie wird ein sehr nachdenkliches Stück interpretieren, die Titelmelodie zu Schindlers Liste.
Aber trotz aller Nachdenklichkeit blüht das Leben ja weiter und wir werden im zweiten Teil entsprechend unterhaltsam werden - mit Filmmelodien, die das Publikum sicher mitreißen werden.

Dann haben wir natürlich für das Orchester noch den einen oder anderen Höhepunkt, beispielsweise die Ouvertüre "Leichte Kavallerie", die das Publikum immer sehr schnell zum Mitklatschen animiert.

Den St.-Louis-Blues haben wir ebenso im Programm wie den Klassiker "Music" von John Miles und Szenen aus dem Musical "My Fair Lady".

Tickets für die Konzerte am 11. November im "Schwanenteich" Mühlhausen, am 12. November im Kulturhaus Bleicherode und am 25. November im Kaisersaal Erfurt (jeweils 19.30 Uhr) gibt es in all unseren Pressehäusern und Service-Centern, bei unseren Service-Partnern, im Internet unter www.ticketshop-thueringen.de oder telefonisch unter 0361 / 227 52 27.

Diese Projekte unterstützt unsere Spendenaktion

Eisenach
Seit mehreren Jahren besuchen vermehrt jüngere Kinder das Kinder- und Jugendzentrum Nordlicht in Eisenach. Sehr häufig sind bei diesen Kindern motorische und sensorische Defizite zu erkennen. Eine vier Meter breite Boulder-Kletterwand ermöglicht gefahrloses Klettern und schult die motorische Entwicklung sozial benachteiligter Kinder.

Weimar
Sophia, 8 Jahre alt, besucht die sozialpädagogische Tagesgruppe in Holzdorf. Sie bekam schon im Kindergarten wegen ihrer extremen Entwicklungsverzögerungen Frühförderung und Ergotherapie. Um ihre soziale und motorische Entwicklung weiterhin zu fördern, soll Sophia zusammen mit zwei weiteren Kindern aus der Tagesgruppe an einer Reittherapie teilnehmen.

Gotha
Die Begegnungsstätte Liora bietet Mittagstisch für Menschen in Not. Obdachlose können hier auch duschen. Ehrenamtliche versorgen täglich 40 bis 60 Menschen. Nachmittags erhalten 15 bis 20 Kinder eine warme Mahlzeit und Hilfe bei den Hausaufgaben.

Mit unserer Förderung schenken wir Liora 35 Tage, an denen insgesamt mehr als 2000 Menschen Hilfe erfahren.

Bad Blankenburg
Ein 15-Jähriger aus Bad Blankenburg ist aufgrund seiner schweren körperlichen Behinderungen im gesamten Tageslauf auf Hilfe angewiesen und muss zur Dekubitusprophylaxe alle zwei Stunden umgelagert werden. Dafür soll ein spezielles Lagerungskissen mit entsprechendem Rollwagen angeschafft werden.

Kleinrettbach
Hannes ist nach einer Impfung im Alter von fünf Monaten schwer behindert. Inzwischen ist er zehn Jahre alt und besucht die Christopherus-Schule in Erfurt. Um sich in seinem Zimmer zu Hause besser orientieren zu können und um sich selbstständiger fortbewegen zu können, wären eine Spiegelwand und ein Handlauf sinnvoll. Das würde die Therapie wirksam unterstützen.

Gera
Es handelt sich um syrische Staatsangehörige, die vor dem Bürgerkrieg geflüchtet sind. Die jungen Eltern haben drei Kinder im Alter von drei und zwei Jahren sowie acht Monaten. Auf der Flucht hat die Familie nur ein paar Taschen mitnehmen können.

Da die Familie derzeit keinen Kinderwagen hat, kann immer nur einer das Haus verlassen. Die Anschaffung eines Geschwisterkinder-wagens würde die Situation der Familie erheblich erleichtern.

Donndorf
Immer wieder zeigt sich, dass Menschen mit Demenz über musikalische Reize gut erreichbar sind und musikalische Impulse dem Krankheitsverlauf entgegenwirken können. Daher will das Wohnstift Kloster Donndorf eine Veeh-Harfe anschaffen. Der fränkische Landwirt Hermann Veeh entwickelte dieses Instrument in den Neunzigerjahren für seinen behinderten Sohn.

Es erlaubt das Musizieren ohne Notenkenntnisse. Im Wohnstift Kloster Donndorf leben 40 Senioren, von denen viele an Demenz leiden.
(Eine Auswahl)

Alles zur Aktion "Thüringen hilft"
Ingo Glase / 13.10.14 / TA, Z0R0004670795