Heftige Diskussion über Gottesdienst mit Bundeswehr in
Dresdner Frauenkirche
Dresden (epd). Ein Gottesdienst in der
Dresdner Frauenkirche
mit dem Militärmusikkorps der Bundeswehr hat am Mittwoch
in der sächsischen Landeshauptstadt für heftigen Streit
gesorgt. Bereits vor Beginn des Gottesdienstes hatten rund 100
Friedensaktivisten vor der Frauenkirche mit Transparenten und
Flugblättern gegen das Bundeswehr-Ensemble protestiert. Zur
Begründung hieß es, die Bundeswehr sei an völkerrechtlich
umstrittenen Militäreinsätzen beteiligt. In einer Kirche dürfe sie
daher nicht mit klingendem Spiel auftreten.
"Großes Befremden" äußerte auch die in Hannover ansässige
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland
(aej). Die Frauenkirche sei ein besonderes Mahnmal für den
Frieden. "Ein musikalischer Gottesdienst in der Frauenkirche
zusammen mit der Bundeswehr und einem musikalischen
Repertoire, das auch traditionelle Marschmusik umfasst ist ein
falsches Zeichen", erklärte der aej-Vorsitzende Thomas Schalla.
"Unser christlicher Glaube begründet eine evangelische
Friedensethik, die sich am Leitbild des gerechten Friedens
orientiert und auf zivilen Mitteln der Konfliktlösung basiert", so
Schalla.
Auch nach dem Gottesdienst gab es kontroverse Diskussionen
zwischen Befürwortern und Gegnern. Befürworter verteidigten
ihn als angemessene Form des Dankes an die Soldaten.
Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) betonte, für ihn
sei ein solcher Dankgottesdienst für die Bundeswehr eine
Selbstverständlichkeit. Während des Hochwassers im Juni
2013 hätten die Soldaten großartig Hilfe geleistet. Der
Kommandeur des sächsischen Landeskommandos habe sich
auf die Frage nach einer angemessenen Weise des Dankes von
ihm einen Gottesdienst in der Frauenkirche gewünscht.
Deshalb sei er als Schirmherr dafür aufgetreten, sagte Ulbig.
Mit der Form der kirchlichen Feier habe er keine
Schwierigkeiten.
Der Kommandeur des Landeskommandos Sachsen, Oberst
Michael Knop, erinnerte daran, dass es trotz Vorrang der
Diplomatie Grenzsituationen gebe, wo Gewalt nur durch
militärische Gegengewalt gestoppt werden könne.
Grundsätzlich gehöre für ihn das Christ-Sein zum Soldat-Sein,
betonte der Oberst. Eine von rund 800 Gegnern unterzeichnete
öffentliche Erklärungen gegen den Gottesdienst bezeichnete
der Oberst als eine unter Christen nicht angemessene Art. Ein
internes Gespräch der Kritiker mit der Bundeswehr wäre
besser gewesen, sagte Knop.
Einer der Unterzeichner der Protesterklärung, Greifswalder
Pfarrer Matthias Gürtler, verwies in seiner Kritik auf die
Bergpredigt. Ein Militärorchester sei Bestandteil der
Bundeswehr. Wer ihm ein Kirchgebäude zum Auftritt zur
Verfügung stelle, gebe seine Zustimmung zu militärischer
Gewalt, sagte Gürtler. Das aber passe nicht zusammen mit der
Forderung nach gewaltfreier Konfliktlösung in der Bergpredigt.
epd ost tg mg
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>>Bitte während Militärkonzerte nicht ;-) an die Fahrzeuge der Militärmusikkorps kleben!
>>Und bitte nicht ;-) ans Zentrum Militärmusik, Robert-Schuman-Platz 3, Bonn!
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