Beachtenswert: Der sächsische Ausländerbeautragte Martin Gillo, CDU, ehem. Wirtschaftsminister, schreibt am 28. April 2014 folgendes:

 

Eintracht in Vielfalt! - Bundeswehr in der Frauenkirche?

Die Bundeswehr und die evangelische Kirche planen einen offenen gemeinsamen Gottesdienst in der Frauenkirche. Ein Teil der Kirchenmusik wird von einer Militärkapelle gespielt. Das hat bei Manchen zu einiger Aufregung geführt, und veranlasst mich zur Frage:

Ist ein Gottesdienst von Bevölkerung und Bundeswehr in der Frauenkirche eine Selbstverständlichkeit?

 

Als ehemaliger Soldat der Bundeswehr sehe ich das als nicht ganz so einfach an. Eine Armee ist dazu da, im notwendigen Fall Menschen effizient zu töten. Auch die Bundeswehr hat das getan, tut das noch immer (Jugoslawien, Afghanistan), und wird es auch weiterhin tun. Das ist Teil ihrer Mission. Die posttraumatischen Belastungsstörungen unserer ehemaligen Soldaten belegen das leider immer wieder.

 

Von daher ist es zwar überhaupt kein Problem, einen Gottesdienst für die Bundeswehr in einer Kirche durchzuführen. Aber mit einem gemeinsamen Gottesdienst mit Militärmusikkapelle in der Kirche beziehe ich die Bevölkerung symbolisch in ein Einverständnis mit der Notwendigkeit des Tötens von Feinden durch unsere Bundeswehr mit ein.

 

Für Christen, die auch Pazifisten sind (wie in meinem Fall), ist das sehr schwierig. Mit oder ohne Bundeswehr in der Kirche? Beide Perspektiven haben ihre eigene Logik und Berechtigung. Untersagen allerdings sollte man solch einen Gottesdient auf keinen Fall. Wer nicht will, braucht daran auch nicht teilzunehmen.

 

Auf alle Fälle sollten wir alle diesen Gottesdienst respektieren.

Gutes Gelingen diese Woche wünscht

Euer / Ihr Martin Gillo